Gründung – Aus Ex-RCA-Vorstand wird neuer GCA-Chef Friedrich Macher
Der als Vorstand der Rail Cargo Austria in die ÖBB-Speditionstochter Express-Interfracht abgeschobene und auch dort auf der Strecke gebliebene Logistikexperte Friedrich Macher gibt ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Ein Rechtsstreit mit den ÖBB über Forderungen auf Bonifikationszahlungen ist im Laufen. Jetzt hat Macher die Grampetcargo Austria GmbH (GCA) gegründet, die die Aktivitäten des größten privatwirtschaftlichen Eisenbahnunternehmens in Südosteuropa, der in Bukarest ansässigen Grampet Group, nach Zentral- und Westeuropa erweitern soll. Mehrheitseigentümer an GCA ist mit 76 Prozent die Grampet Group.

EVU als Ziel Die Grampet Group ist ein Konsortium von 14 Unternehmen, die alle auf dem Gebiet Eisenbahn-Industrie tätig sind. Zu ihr gehören unter anderem die Grup Ferovia Roman, die Bulgarian Railway Company und die Train Hungary. „Dann — und das ist für mich ein ganz besonderes Asset — verfügt die Grampet Group über etwas, das in Europa zunehmend ein Engpass wird, nämlich über Waggons, über Waggonbaukapazitäten und über Waggonreparaturwerkstätten.“ In der Gruppe gibt es auch mehrere Speditionen und ein Softwarehaus, das ein Spitzenspieler im rumänischen Markt ist, wie Macher sagt. „Mit denen arbeite ich an der Entwicklung einer modernen Supply Chain Management-Software, was ein weiterer USP der GCA sein wird.“ Bahngesellschaften der Gruppe gibt es jetzt bereits in Bulgarien, Rumänien, Ungarn. In Serbien wird an einer Bahngesellschaft gearbeitet. „Und ich in Österreich beginne damit, dafür die Sicherheitsbescheinigung zu erlangen“, sagt Macher. Der GCA-Geschäftsführer sieht seine Aufgabe darin, vor allem Richtung Nordsee, Norditalien und auf dem Korridor 10 die Aktivitäten zu verstärken.
Die Grampet Group ist entlang der Donau-Achse aufgestellt. Als strategischen Partner auf der Nord-Süd-Achse kann Macher auf die Trade Trans Gruppe zurückgreifen, die mit Trade Trans International ein 50:50-Joint Venture mit der polnischen Bahngesellschaft PKP ist. Die PKP gilt als Nummer zwei im europäischen Güterverkehrs geschäft und ist – wie Macher nebenbei erwähnt – „nach der Wirtschaftskrise sehr schnell wieder nach einer wirklichen und nicht nur dahergesagten Restrukturierung in schwarze Zahlen gekommen“.
Die GCA will zum führenden privaten Schienenlogistiker in Zentral- und Südosteuropa werden, „als schlankes, eigentümergeführtes, innovatives und kundenorientiertes Unternehmen“. GCA bietet Gesamtlösungen im Bereich der Schienenlogistik an, Logistikberatung und Lösungen für firmen- und netzwerkspezifisches Supply Chain Management.
Jetzt Bahnspedition, ist die GCA dabei, mit einem strategischen, und einem österreichischen Partner ein EVU aufzubauen. Die Sicherheitsbescheinigung will Macher in drei bis fünf Quartalen erreicht haben.