Grampet-Gruppe expandiert in Mittel- und Südosteuropa – Neues Kooperationsverständnis unterstützt Strategie
In Südosteuropa etablieren sich private Eisenbahn-Logistikdienstleister in Marktsegmenten, die von den staatlichen Bahnen vernachlässigt werden. Besonders weit gebracht hat es dabei die Grampet-Gruppe.
Ost- und Südosteuropa sind die „Wachstumsmaschinen“ Europas. Die Chancen der Globalisierung, insbesondere der geänderten internationalen Arbeitsteilung, werden erfolgreich genutzt. Die Verkehrswirtschaft dieser Region partizipiert bereits am Boom der Türkei. Zukünftig sollten sich wesentliche Impulse aus der Verlagerung der Fernostimporte auf die transsibirische Landbriicke ergeben. Auch die Umstellung großer Reedereien von den klassischen „Nordhäfen“ auf jene am Schwarzen und am Mittelmeer wird neue Möglichkeiten, vor allem im maritimen Kombinierten Verkehr, bieten.
Die Schiene ist in dieser Region – insbesondere von der Infrastruktur her – für den Wettbewerb schwach aufgestellt. Zwar liegt die Flächenerschließung (gemessen in m Schiene je km2) mit rund 50 im europäischen Durchschnitt. Doch der Anteil elektrifizierter Strecken ist deutlich geringer. Die Reinvestitionen (in EUR je km) bleiben unter dem europäischen Durchschnitt, der schon als unbefriedigend zu werten ist.
Das Scheitern der EU-Verkehrspolitik ist in dieser Region besonders evident. Die Mengen sind gegenüber früheren Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen; der Modalsplit sinkt ständig.
Inzwischen zeichnet sich aber eine Trendwende ab. Grund dafür sind Aktivitäten neuer Anbieter wie der Grampet-Gruppe, die führender privater Marktteilnehmer in Mittelund Südost-Europa ist. Rumänien und Bulgarien, die bisherigen Kernmärkte der Firmengruppe, werden im IBM-Liberalisierungsindex 2011 für den Schienengüterverkehr als einzige dieser Länder der Region zu den Staaten gezählt, deren Marktöffnung fortgeschritten ist.
Vision der Grampet-Gruppe
Aus dem Kernmarkt Rumänien (Grup Feroviar Roman) hat sich die Firmen• gruppe in kurzer Zeit als EisenbahnVerkehrsunternehmen (EVU) auch in den Nachbarländern Bulgarien und Ungarn als Herausforderer der Staatsbahnen etabliert. In Österreich hat das Unternehmen die Sicherheitsbescheinigung beantragt. Waggonfabriken und Reparaturwerkstätten sowie ein Fahrzeughalter unterstützen das Kerngeschäft. Das führende Softwarehaus Rumäniens steht als interner Entwicklungspartner für Logistik-IT-Systeme zur Verfügung. Speditionen in einigen osteuropäischen Ländern sowie in Deutschland unterstützen die Präsenz in den Ländem, in denen die Gruppe aktiv ist.
Der Eigentümer verfolgt konsequent die Vision einer zu 100 Prozent privat geführten Firmengruppe. Er will entlang bedeutender Verkehrskorridore der eurasischen Landmasse (Donau-Rhein-Achse; Nordsee-Adria; Transsibirische Landbrücke) Schienenlogistik mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis anbieten. Die Strategie basiert auf folgenden Säulen:
- Präsenz in Güterverteilzentren, um den Kunden multimodale Gesamtlösungen bieten zu können.
- Mitwirken an der Entwicklung von Logistikdlehscheiben in Ländern nahe den EU-Ostgrenzen, um Fernosttransporte vermehrt auf die Schiene zu bringen.
- Verbindung dieser Knoten durch schienengestützte Transportlösungen (einschließlich Zustellung und Abholung)
Grampetcargo Austria ist im April 2012 gegründet worden. Es wird vom Verfasser als CEO und geschäftsfiihrendem Gesellschafter geleitet. Im geografischen Zentrum Europas, am Schnittpunkt der Nordsee-Adria- und der Rhein-Donau-Achse angesiedelt, ergibt sich die Strategie: Aufbauend auf der Qualitäts- und Kostenführerschaft des Mehrheitsgesellschafters Grampet-Gruppe sollen
- Verbindungen vom Schwarzen und vom Marmara-Meer bis an Österreichs Ostgrenzen
- lokale Verkehre sowie
- Transitverkehr durch Österreich bis zu den Nordhäfen auf der Schiene abgewickelt werden. In einer strategischen Allianz mit der TradetransGruppe werden solche Leistungen auch zwischen Ostsee und Adria angeboten.
Erfolg mit paarigen Verkehren
Die Zielgruppe sind dabei Verlader, die Bahntransporte aus Oder durch Länder benötigen, in denen die Grampet-Gruppe bereits als EVU tätig ist, und die an langfristigen Partnerschaften interessiert sind. Es ist bereits gelungen. mit solchen Kunden paarige Verkehrsströme oder optimierte Dreiecksverkehre zu konzipieren und zu vereinbaren. Solche logistisch, ökologisch und betriebswirtschaftlich optimierte Gen samtlösungen werden die Basis der Geschäftstätigkeit sein.
Für einen Produktionsverbund hat Grampetcargo Austria inzwischen Partner gesucht und gefunden. Für einen solchen Verbund ist ein neues Verständnis für den Sinn horizontaler und vertikaler Kooperationen erforderlich. Jeder Leerzug, der einen solchen eines anderen Anbieters in Gegenrichtung passiert. alles schlecht ausgelastete Rollmaterial oder jede um ein faches über den Eigenkosten liegende Preisbildung für die erste und letzte Meile durch Ausnutzung eines regionalen Monopols fügt dem Modal Split für die Schiene einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zu.
Kooperation für Systemzüge
Die Kooperationsbereitschaft ist genauso für innovative Gesamtlösungen (zum Beispiel „Systemzüge“) gegeben, die das Zusammenwirken mehrerer strategischer Partner voraussetzt. Durch dieses Zusammenwirken kann den Kunden anstatt einer straßengebundenen Lösung eine noch vorteilhaftere SchienenlogistikDienstleistung angeboten werden. Grampetcargo Austria hat bei entsprechenden Projekten die Federführung für die gesamte Firmengruppe übernommen.
Genauso wie es der GrampetGruppe in Südosteuropa schon gelungen ist, will Grampetcargo Austria in Zentraleuropa eine führende Rolle unter den privaten Schienenlogistikern einnehmen.