Wir leben die horizontalen und vertikalen Kooperationen.

Maßgeschneiderte Gesamtlösungen für die Schienenlogistik auf der Grundlage von klugen und intelligenten Konzepten sind das Kennzeichen der Grampetcargo Austria GmbH. Das Unternehmen der rumänischen Grampet Group operiert in Marktnischen und befindet sich gerade auf dem Weg der vorsichtigen Internationalisierung.

Grampetcargo Austria operiert als volllizenziertes EVU mit Partnern in Marktnischen

WIEN. Es ist ein langer Weg bis zum Erhalt sämtlicher Bewilligungen und Sicherheitsbescheinigungen für die Durchführung von Schienengüterverkehren in Österreich. Die Grampetcargo Austria GmbH als Teilbetrieb der rumänischen Grampet Group hat ihn erfolgreich absolviert.

Seit dem Frühjahr tritt die bisher hauptsächlich in der internationalen Bahnspedition engagierte Gesellschaft als Eisenbahnverkehrsunternehmen in Aktion. „Wir konnten uns mit der tatkräftigen Unterstützung von zahlreichen Produktionsverbundpartnern schon in einigen Branchen positionieren“, zieht Geschäftsführer Prof. Friedrich Macher ein erstes Resümee.

Der einstmalige Spediteur sowie anerkannte Logistikexperte lässt seinen Gedankengängen für gewöhnlich freien Lauf. Er weiß aber auch aus Erfahrung, dass im Schienengüterverkehr eine Schwalbe noch lange keinen Sommer macht. Daher erläutert er die Tätigkeit der Grampetcargo Austria GmbH in vorsichtigen Worten, um nicht gleich jeden Mitbewerber auf den Plan zu rufen. Wer Interesse an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit habe, den empfange er mit offenen Armen, stellt Fritz Macher fest. Leider gebe es im Segment der Anbieter von Transportlösungen im nationalen und grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr aber immer noch einige Anbieter, deren Strategien auf den Gewinn von Aufträgen über den Preis ausgerichtet seien.

Prof. Fritz Macher, Geschäftsführer Grampetcargo Austria

Doch egal was diese Bahngesellschaften tun, gegen den flexiblen und derzeit preislich attraktiven Straßengüterverkehr stehen sie bei vielen Verladern aus der Industrie auf verlorenem Posten. Das liegt teilweise auch in Fehlentscheidungen der Verantwortlichen bei den Güterbahnen begründet. Profunde Kenner der Materie beklagen, der Verkehrsträger Schiene habe sich von Kundenkreisen mit einem vitalen Interesse an umweltfreundlichen Transponlösungen abgewendet. Laut ihren Analysen mag es durchaus zutreffend sein, dass die Bedienung von kleineren Stationen eine arge finanzielle Belastung für die Staatsbahnen darstellt. Insofem ist deren teilweiser Rückzug aus der Fläche nachvollziehbar. Jedoch stellt sich schon die Frage, ob es nicht Altemativen dazu gegeben hätte.
Jedenfalls erschließt Grampetcargo Austria mit maßgeschneidenen Lösungen in der Nische gerade das eine oder andere zuletzt „verwaiste“ Tenain. Als ein Beispiel erwähnt Flitz Macher die Ganzzüge für Schlackentranspotte Im Auftrag der niederösterreichischen Abfallwirtschaft. Damr wurde ein Gesamtkonzept mit ausreichenden Reservewagen ausgearbeitet, um nötigenfalls rasch Zusatzzüge einschieben zu können. Neu angedacht wird die Bedienung von Anschlussbahnen im Wein- und Waldviertel mit Waggongruppen die dann zu Ganzzügen zusammengestellt werden.

Grampetcargo Austria greift bei diesen Verkehren auf gut erhaltene Streckenloks mit erfahrenen Lokführern zurück. Sie sind eingebettet in maßgeschneiderte Lösungen für die verladende Wirtschaft, „die wir nur auf der Grundlage von horizontalen und vertikalen Kooperationen darstellen können“, wie Fritz Macher im Gespräch mit der Zeitschrift LogEASTics explizit betont. Die seinerseits angesprochenen Partnerschaften erstrecken sich augenblicklich auf Produktionsverbünde mit verschiedenen Privatbahnen, die jederzeit um Allianzen mit den Staatsbahnen erweitert werden könnten. Das Ergebnis von solchen noch weiter gefassten Kooperationen wären wirtschaftliche Lösungen im Schienengüterverkehr, beginnend von den Anschlussgleisen über die Hauptläufe bis zu den Zielbestimmungen.

Fritz Macher sieht die Zukunft von Grampetcargo Austria in der Entwicklung, Umsetzung und umfassenden Betreuung von maßgeschneiderten und feingliedrigen Servicekonzepten im Schienengüterverkehr. Das funktioniert in Österrich auch dank der guten und fairen Behandlung durch die ÖBB Infrastruktur einwandfrei und soll bald eine Ausdehnung „auf intemationale Bahntransportkonzepte mit Quelle oder Senke in Österrich“ erfahren. Das unter anderem mit den Marken Glup Femviar Roman, Bulganan Railway Company und Train Hungary auftretende größte private Eisenbahnverkehrsuntemehmen in Rumänien und Osteuropa Grampet Group ist in neun Ländern für Kunden wie zum Beispiel ArcelorMittal, Alro, Dacia, Gefco, Kaolin, Lukoil, Petrom, Rompetrol, Stomana, Strabag tätig. Er treibt seine Strategie der Internationalisierung zügig voran – und könnte der österreichischen Gesellschaft Schützenhilfe geben.

JOACHIM HORVATH

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